„Zu Jahresbeginn demonstrierten Corona-Leugner in vielen Städten Österreichs, so auch in der oberösterreichischen Bezirkshauptstadt Braunau am Inn. Doch in Braunau marschierten diese nicht nur in weißen Maleranzügen gekleidet und die große Weltverschwörung prophezeiend über den Stadtplatz, sondern sie machten zusätzlich Halt vor dem Geburtshaus Adolf Hitlers. Neben dem Mahnstein gegen Faschismus und Krieg posierten daraufhin rund fünfzig Anhänger für ein gemeinsames Foto. Während einige von ihnen dabei offenbar die rechte Hand in die Höhe reckten, stilisieren sie sich gleichermaßen bei ihren obskuren Auftritten wahlweise als die neuen Jüdinnen und Juden, setzen sich mit der von Nazis ermordeten Anne Frank gleich oder ernennen sich selbst zu WiderstandskämpferInnen.“ Corona-Provokation vor Hitlers Geburtshaus weiterlesen
Kategorie-Archiv: Medien
Erinnerungskultur unter Stress
„In den zurückliegenden dreißig Jahren ist eine neue Erinnerungskultur entstanden. Sie stellt die Verfolgten und Opfer von Diktaturen und Massenverbrechen in den Mittelpunkt. In jüngster Zeit – vor allem aus Anlass des 80. Jahrestags des deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrags und seines geheimen Zusatzprotokolls, des Beginns des Zweiten Weltkrieges 1939 sowie in Verbindung mit dem 75. Jahrestag seines Endes 1945 – hat jedoch die Politik den Umgang mit der Vergangenheit konfliktreich aufgeladen. Erinnerungskultur unter Stress weiterlesen
Zeitzeugeninterview mit dem ehemaligen polnischen Kriegsgefangenen Janusz Pilchowski
Janusz Pilchowski war gerade einmal 14 Jahre alt, als sich die Armia Krajowa, die polnische „Heimatarmee“, zum Aufstand gegen die deutsche Besatzung Warschaus erhob. Unter dem Kampfnamen „Lisek“ und mit einer Panzerabwehrkanone bewaffnet zog er in den Häuserkampf. Nach der Kapitulation im September 1944 brachte die deutsche Wehrmacht Janusz Pilchowski und etwa 5500 weitere polnischen Männern, Frauen und Kindern in das Kriegsgefangenenlager Stalag X B Sandbostel. Dort blieb er bis zu seiner Befreiung durch britische Truppen im April 1945. Mehr als 75 Jahre später sprach Janusz Pilchowski mit uns über seine Geschichte. Hier >>> auf YouTube
Text und Bild von der Stiftung Lager Sandbostel/Gedenkstätte Lager Sandbostel: www.stiftung-lager-sandbostel.de
Medieninstallation an der Französischen Botschaft in Berlin
Anlässlich des 27. Januar 2021, dem internationalen Holocaust-Gedenktag, wird die Fassade der Französischen Botschaft in Berlin zur „Leinwand“: Die Medieninstallation ist den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet. Mehr dazu hier auf >>> Arolsen Archives
Was haben wir mit Robert Koch und der Charité zu tun?
Gute Frage? Eine ganze Menge … hier >>> die Antwort
Friedrich-Daps-Weg in Großburgwedel
Eine bemerkenswerte Nachricht zum Jahresende … auch wenn der Artikel in der >>> Hannoverschen Allgemeinen vom 28.12.2020 nicht vollständig zu lesen ist: Nie zuvor ist eine Straße nach einem Euthanasieopfer benannt worden !!
Die vergessenen Prozesse
An die Dachauer Militärgerichtsverfahren, die vor 75 Jahren begannen, erinnert die >>>Süddeutsche Zeitung am 13.12.2020. Lesenswert !! Wichtig dieser Satz, der die „Stimmung“ im Deutschland der 50-er Jahre widerspiegelt: „Die deutsche Gesellschaft weigert sich, sich der eigenen Schuld zu stellen und ihre NS-Vergangenheit aufzuarbeiten.“
Erinnerung an die Ermordung der Sinti und Roma
Mit dem vor 78 Jahren am 16. Dezember 1942 unterzeichneten „Auschwitz-Erlass“ ordnete SS-Reichsführer Heinrich Himmler die Deportation von Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau an. Mehr dazu hier im >>> Tagesspiegel
Ein KZ mitten in Berlin …
Columbia-Haus in Berlin … über die Erinnerung an das KZ mitten in Berlin berichtet die >>> taz am 12.12.2020
Die Deutschen und der Holocaust
Eine ZDF-Dokumentation über Antisemitismus und deutsche Erinnerungskultur … online verfügbar bis 4.12.2021. in der >>> ZDF-Mediathek. Ein Artikel über diese Sendung in der >>> Jüdischen Allgemeinen
USA: Fluchthelfer für ranghohe Nazis
Man hätte es theoretisch für möglich gehalten, haben die USA doch das Wissen „verdienter Experten“ wie Wernher von Braun zu nutzen gewusst … dass sie aber ranghohen SS-Leuten und anderen Nazigrößen zur Flucht verhalfen bzw. von ihren Aufenthaltsorten in den Jahren nach 1945 wussten – das liest sich doch eher unwahrscheinlich. Es trifft aber zu, wie in dieser >>> Rezension des neuen Buches de britischen Historikers Philippe Sands über den Tod eines der ranghöchsten österreichischen Nazis zu lesen ist.
Ehemaliger Neuengamme-Wachmann darf aus den USA abgeschoben werden
„75 Jahre nach den Nürnberger Prozessen gibt es in Deutschland noch 13 Verfahren wegen NS-Verbrechen. Ein Ex-Wachmann des KZ Neuengamme darf aus den USA überstellt werden.“ … der ganze Artikel hier auf >>> ZEIT online
Streit um Worte ??
„Die Wehrmacht“ oder „Teile der Wehrmacht“ waren an Verbrechen während des 2. Weltkrieges beteiligt.
„Die Wehrmacht“ oder „Teile der Wehrmacht“ … was auf den ersten Blick wie ein bizarrer „Streit um Worte“ aussieht, zeigt auf den zweiten Blick, dass der „Schoß noch fruchtbar ist, aus dem das kroch“ (Bertolt Brecht). Hier >>> mehr zu der Anzeige gegen Professor. Dr. Jens-Christian Wagner wegen „übler Nachrede zum Nachteil von Wehrmachtssoldaten)“ und hier die >>> Erklärung der Leitung der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Die VVN, Landesvereinigung Niedersachsen hat ebenfalls >>>Stellung genommen pdf-Datei 111 KB
Foto: Prof. Dr. Jens-Christian Wagner (bisheriger Geschäftsführer der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, nun Stiftungsdirektor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora) übergibt im April 2019 die Kaserne Bergen-Hohne an die Öffentlichkeit.
Hier ist die Ausstellung „Aufrüstung, Krieg und Verbrechen. Die Wehrmacht und die Kaserne Bergen-Hohne 1935 – 1945“ zu sehen, die für einige Ewiggestrige Stein des Anstoßes war.
Foto: Mechthild Hartung
Digitale Erinnerungskultur
Über digitale Wege in die Erinnerungskultur werden wir in den kommenden Jahren öfter lesen … zwangsläufig, denn die letzten Zeitzeugen (Überlebenden der KZs) werden bald von uns gegangen sein. Ein neues Projekt dieser Art ist das >>> Projekt SPUR.lab, das in den Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück in die Erprobung gehen wird. Man darf gespannt sein …
20.11.1945: Beginn der «Nürnberger Prozesse»
Ein Jahrestag, der so langsam aus dem Gedächtnis zu schwinden scheint. Deshalb hier ein Kommentar im >>> Standard vom 15.11.2020